Über Südtirols Corona-Politik


"Laut Sanitätsbetrieb ist die Lage unter Kontrolle", so hieß es am 02. Februar 2021 in der Tageszeitung¹. Drei Tage darauf wird in Südtirol ein Lockdown angekündigt, weil u.a. "Die Situation [...] ernst (ist) [...]", wie der Gesundheitslandesrat Thomas Widmann wörtlich meint. Weiters glaubt der Landesrat an einen "Pakt miter (Rechtschreibfehler auf der Homepage des Landes) Bevölkerung [...]²." Am heutigen Freitag, 12.02.2021, wurden weitere Verschärfungen des Lockdowns angekündigt. 
Woher die Wende?
Vielen ist sicherlich bekannt, dass Südtirol neuerdings eher negativ in den Schlagzeilen steht, was das Corona-Management betrifft. Eine hohe Wocheninzidenz, eine schleppend vorankommende Impfkampagne, wie die "Süddeutsche Zeitung" meint, usw.  Das mit der Impfkampagne stimmt eben so nicht, worauf ich die "Süddeutsche Zeitung" auch hingewiesen habe. Südtirol impft italienweit am meisten, und kann nach mit anderen Regionen der Welt locker mitthalten. Super, weiter so! Zudem testet Südtirol wirklich viel, italienweit sogar am meisten (vgl. meinen Post dazu) und hat deshalb auch mehr infizierte. Qui quaerit, invenit! Nichtsdestotrotz ist die Lage in Südtirol nicht besser, als in anderen Regionen, die weniger testen. Wir sitzen nun mal alle im gleichen Boot. 
Der Südtiroler Corona-Sonderweg wird von vieler Seite angeprangert. Doch dieser ist im Wirkschluss nur eine Komponente: Wenn Regeln nicht eingehalten werden, hilft die beste Verordnung nichts. Ferner haben sich auch die Politiker sich nicht immer mit der Einhaltung der Corona-Regeln bemüht. Sogar öffentlich wurden Fotos ohne Masken bzw. Abstand gepostet ,. Das soll jetzt nicht heißen, dass andere Bürger sich immer an die Corona-Regeln gehalten haben, haben sie nicht. Doch ich empfand Politiker immer als Vorbilder, diesen Status haben sie aber mittlerweile verloren. So muss man auch viele Bürger verstehen, die sich verascht fühlen von der Politik. Wie auch ich nur den Kopf schütteln kann, wenn ich Gemeinderäte (meiner Gemeinde) mit anderen vor 2 Wochen ohne Maske und Abstand "zusammenkuscheln" sehe. Das zu den sogenannten "Vorbildern".
Manche Aussagen der Landesregierung bzw. den Zuständigen widersprechen sich oftmals (vgl. oben), das führt wahrscheinlich dazu, dass sich viele Menschen im Land hintergangen fühlen und nicht mehr wissen, was sie glauben können. Mir geht es ähnlich, ehrlich. Ich finde es schade, dass andere Regionen aufmachen und Südtirol derweil wieder zusperrt. Meiner Meinung nach hätte man früher eingreifen sollen, mit einer kleinen Prise Technokratie. Noch schaut es ein bisschen willkürlich, intransparent und chaotisch aus. Denn was hilft es, mehr oder weniger auf Pump alles offen zu halten, um es für einen Monat oder länger wieder zu schließen? Spätestens bei den nächsten Wahlen wird man sehen, wie zufrieden die Südtiroler mit der Landesregierung waren/sind.
Etwas was ich noch sehr verurteile ist das, dass die Gastronomie gegen die Schulen ausgespielt werden. Wenn die Gastronomie schon schließen muss, sollten Schulen usw. auch schließen, heißt es manchmal. Das finde ich sehr bedenklich. Nun gut, die Schulen wurden ja mittlerweile wieder geschlossen. Für andere Länder sind Schulen Systemrelevant und de facto nie wirklich geschlossen bzw. einige Länder haben die Pandemie so unter Kontrolle, dass es dazu nicht kommt. Fernunterricht wird nie Präsenzunterricht ersetzen können, wichtige Erfahrungen, meines Erachtens, werden den Kindern und Jugendlichen gestohlen. 
Die einzig, schnelle Rettung, die wir wahrscheinlich haben ist Impfen und Testen. Vielleicht auch mal eine Party erlauben, wo alle Geladenen nachweislich negativ getestet wurden usw. 
Eine Möglichkeit?


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