Im Allgemeinen meint man bezüglich dieser Wahl, dass alle Italiener:innen abstimmen durften.... Doch geografisch betrachtet war dies nicht so:
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden Italien verschiedene Gebiete, u.a. Bozen, Trient und Triest zugesprochen und die Menschen dort erhielten die italienische Staatsbürgerschaft. Fakt ist, dass in den Provinzen Bozen und Triest dieses Referendum nicht abgehalten wurde! In Bozen anscheinend nicht, da die Provinz nach der Gründung der Marionetten-Republik von Salò, von den Nationalsozialisten annektiert worden ist (dies jedoch sicher nicht bis 1946). In Triest nicht, da es unter internationaler Verwaltung stand¹.
Das heißt, dass die Menschen in den Provinzen Bozen und Triest ausgeschlossen wurden und nicht an dem Referendum für "alle Italiener:innen" teilnehmen konnten. Wahrscheinlich hätte diese Wahl in Südtirol und Triest eh nicht auf viel Interesse gestoßen, verständlicherweise, aber die Menschen dort waren ja rechtlich gesehen ital. Staatsbürger, ob sie es wollten oder nicht und da sehe ich es kritisch, diesen Menschen nicht einmal die Möglichkeit zur Abstimmung zu geben.
Nichtsdestotrotz, stellen diese Wahlen bestimmt auch einen Schritt in Demokratie dar, das ihnen nicht abgerechnet werden darf! Vieles, was für uns, auch in Südtirol, selbstverständlich geworden ist, beruht auf der Demokratie und Diplomatie!
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